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Wie gefährlich kann Trennschärfe sein?

Wie gefährlich kann Trennschärfe sein?

Wie gefährlich kann Empfindlichkeit sein?

Die Corona-Weltweite Seuche brachte uns nicht nur Nöte, Sorgen und Ängste, sondern nachrangig dasjenige nette Wörtchen Tragfähigkeit, welches schnell von Talkshow zu Talkshow getragen und demnächst schon fester Teil selbst dieser alltäglichsten Gespräche wurde. Gemeint ist damit psychische Widerstandsfähigkeit, sowohl die individuellen wie nachrangig die gesellschaftlichen. Resilient ist nachrangig, wer gen unvorhersehbare Probleme reagieren und sich veränderten Bedingungen möglichst geschmeidig verbiegen kann. Wir nachrangig nicht von psychischer Abgestumpftheit oder gar Ignoranz, sondern von dieser Fähigkeit, möglichst voll innerer Kraft gen zu reagieren. Vielleicht ahnt man schon: Resilienz ist nicht so weit vom Fachbegriff dieser Sensibilität fern, wie man zunächst entgegennehmen möchte. So macht es nachrangig die Philosophin Svenja Flaßpöhler in ihrem aktuellen Buch “Sensibilität” lichtvoll. “Resilienz”, sagt Flaßpöhler, “ist nicht die Feindin, sondern die Schwesterherz dieser Sensibilität.”

Sensibilität scheint dasjenige Themenbereich dieser Stunde zu sein. Welcher kleinste Fehlgriff sorgt pro Exzitation, ein falsches Wort pro Bombe, eine Nicken pro Empörung. “Welches sind dasjenige pro Zeiten”, will man mit Berthold Brecht fragen, “wo ein Gespräch weiterführend Bäume weitestgehend ein Verbrechen ist, weil es ein Sich bedeckt halten weiterführend so viele Untaten einschließt!” Svenja Flaßpöhler, Autorin dieser Streitschrift “Die potente Nullipara” und Chefredakteur des “Philosophie Magazins”, hat ein Buch geschrieben, in welchem ​​sie sich eingehender mit “diesen Zeiten” beschäftigt. Flaßpöhler schreibt weiterführend “Trennschärfe” und die “Säumen des Zumutbaren”; schreibt in eine hocherregte Zeit rein, in dieser die eigene Verletzlichkeit zunehmend zu einem identitätsstiftenden Koeffizient WIRD und Menschen sich nicht selten weiterführend dasjenige definieren, welches sie nicht sind: Nicht weiß, nicht männlich, nicht heterosexuell…

Wer Flaßpöhlers 2018 erschiene Streitschrift “Die potente Nullipara” noch im Sinn hat, wird wissen, dass Flaßpöhler of this gen dasjenige eigene Fehlbetrag zielenden Fortbewegung skeptisch, wenn nicht feindlich gesinnt gegenübersteht. Ausschließlich: Welcher emphatische Verweis gen dasjenige Defizitäre wie dasjenige Identitätsstiftende, setzt dasjenige, welches mich ausschließt, wie Absolutes. Flaßpöhler argumentierte einst schon dagegen, prangert an, dass mit dieser #MeToo-Debatte eine innere Kraft in Gangart gesetzt wurde, die patriarchale Strukturen reproduziere. Die Nullipara wie Todesopfer, dieser Mann wie Täter. Welcher Mann handelt, die Nullipara empfängt. Welcher Mann reded, die Nullipara schweigend. Reden tut die Nullipara in dieser innere Kraft erst dann, wenn sie gen dasjenige männliche Gesprochene antwortet. Sie selbst hat nichts zu sagen.

Fraglos gab es in den bekannten Fällen – dieser Weinstein-Skandal und ähnliche – eine klare Todesopfer-Täter-Verteilung. Und dasjenige this Übergriffe scharf verurteilt in Besitz sein von weiß nachrangig Svenja Flaßpöhler. Die Frage nichtsdestotrotz bleibt, ob man sie – ja tatsächlich männlich gesetzte – Order weiterspielt, publik reproduziert und kollektiviert, oder ob sich sterben vermeidlichen Todesopfer, sterben Frauen, selbstermächtigen und aus ihrer Opferrolle heraustreten sollten. Flaßpöhler betrachtet weniger die einzelnen Fälle, sondern fragt mit Blick gen die Körperschaft, wie es zu diesen Kommen konnte und wie sie im Nachhinein behandelt werden.

“Sensibel” ist mehr wie MeToo

Fernerhin in ihrem aktuellen Buch greift die Philosophie einiger schon früherer Schriften gesetzten Annahmen wieder gen. “Sensibel” ist nichtsdestotrotz mehr wie nur eine argumentative Weiterführung dieser “potenten Nullipara”, mehr wie eine nächste Aufforderung zur Selbstermächtigung. versucht Flaßpöhler wie hier sterben aktuelle – und während Corona noch gesteigerte – gesellschaftliche Erregtheit philosophisch in den Blick zu nehmen. Sie werden, wie sie schreibt, “zusammensetzen Schrittgeschwindigkeit zurücktreten”.

Hinaus den ersten Seiten erscheint hierbei zunehmend dieser Soziologe Norbert Elias, später kommen weitere Denker wie dieser Empirist David Hume und Jean-Jacques Rousseau hinzu. Friedrich Nietzsche tritt wie Protagonist gen, dieser uns, aus heutiger Ziel, wie Zwitterhaft erscheinen muss: Ein hochsensibler Typus, dieser zusammen gen rigorose und radikale Weise nachdem verlangt, sich selbst zu erheben, die moralischen Laster – dasjenige menschliche, ohne Maß menschliche – schütteln. Fernerhin Trocken Jünger, Judith Diener und Michel Foucault kommen zu Wort.

Dialektischer Warenumschlag

Welcher Zuwachs an Sensibilität – daran zweifelt Flaßpöhler keine Sekunde – brachte zusammensetzen enormen zivilisatorischen Fortschritt mit sich. Doch gibt es nachrangig hier zusammensetzen Umschlagpunkt, zusammensetzen dieser einzigartigen Tipping Points, an dem dasjenige solange bis Dato Konstruktive plötzlich zusammensetzen destruktiven Eigenart annimmt. Dieser Zähler, dementsprechend Flaßpöhler, hätten wir schon erreicht. “Anstatt zu verbinden, trennt uns die Trennschärfe.” Genug damit dieser eigenen Trennschärfe, sterben im Grunde längst zu einer Überempfindlichkeit geworden ist, WIRD Dann Eine Hackbeil gegen Andere. Am heftigsten schlägt sich dieser Umwälzung in vielen Fällen dieser sogenannten Cancel Culture nieder. Doch nachrangig dort, wo die Verwendung des generischen Maskulinums schon wie Überfall erkannt wird, und nachrangig jedes Wort wie potenziell disqualifizierendes Wort wird, ist fühlbar spürbar. Ein Diskussion wird im Zuge dessen zunehmend schwieriger, Jeder Sprung zu einem Geflecht aneinander gefügter, den Sprecher entlarvender Wörter, ein Gespräch zu einem Hinaus-der-Lauer-liegen gegen den Anderen.

Hier erkennt Flaßpöhler zusammensetzen klaren und doch Widerspruch. Die erste demokratische Ziel, gen Minderheiten intensiv zu zeugen und sie strukturell zu berücksichtigen, WIRD mit zuweilen totalitären, undemokratischen Mitteln umgesetzt. Mittel und Zweck widersprechen nachrangig gegenseitig, dieser Weg fällt dem Ziel zum Todesopfer. Fernerhin an dieser oft bemühten “gesellschaftlichen Struktur” ändert sich hierbei nicht viel, sterben jeweilige Gegenpole werden einbehalten, nur planar vertauscht. So wirft man sich selbst Stöcker in den Weg, stolpert, und sucht den Grund fürs Stürzen uneinsichtig nebst den Anderen. Eine verpasste Unwägbarkeit. Denn ohne Rest durch zwei teilbar dasjenige Offen legen und Würdigen dieser eigenen Widersprüche könnte konstruktiv und produktiv sein; kratzt dieser doch an dieser sittlich reinen Weste, die man dieser “Sprachpolizei” mit Freude oft überwirft.

Resilienz und Sensibilität

Wo nachrangig einplanen? Rhenium-sensibilisieren oder Resilienz stärken? Fernerhin wenn Flaßpöhler sie beiden Begriffe zunächst wie Gegensatzpaare einführt, macht sie gegen Finale ihres Buches doch fühlbar, dass die “Resilienz” nicht etwa sterben “Feindin, sondern die Schwesterherz dieser Sensibilität” sei. “Die Zukunft meistern können sie nur verbinden”. Mehr noch sieht die Philosophen hier dasjenige Potenzial einer dialektischen Zurücknahme, nämlich dann, “Wenn es gelänge, die Resilienz mit dieser Macht dieser Empfindsamkeit in einem Bund zu erwirtschaften …”. Dann “wäre dieser Konflikt, dieser gegenwärtigen die Körperschaft spaltet, in irgendetwas Drittem aufgehoben”.

Die beiden Begriffe gegeneinander auszuspielen erwirtschaften wenig und enthalten sogar gefährliches Potential. Denn wer sich dezidiert gen eine Seite schlägt, verhindert zur Verabsolutierung. Sowohl “verabsolutierte” Resilienz wie nachrangig Hypersensibilität trennen in der Tat vielmehr, wie sie zusammenführen.

Am Finale hat Svenja Flaßpöhler ein leichtgewichtig verständliches, anstoßendes und sicher nachrangig an einigen Stellen provozierendes (nicht nichtsdestotrotz polemisierendes) Buch geschrieben, welches hie und da sicher Stärker ins Detail hätte umziehen können, wie Fasson in der Tat hinreichend. Linie dieser Widerspruch zwischen demokratischer Ziel und oft undemokratischen Mitteln leuchtet ein. Hier wäre eine Reflexion gen den globalen Marktwirtschaft interessant gewesen, sterben Produkt-Seelenkrankheit jener, sterben da hypersensibel ihre Urteile sprechen, synchron nichtsdestotrotz resistent zu sein scheinen, WENN es drum geht, woher aufgebraucht Geräte stammen, sterben sie benötigen, um beurteilen zu können. “

Svenja Flaßpöhler: “Sensibel: Darüber hinaus moderne Trennschärfe und die Säumen des Zumutbaren”; Klett-Cotta, 202, 240 Seiten, 20 Euro

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