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Die obsessive Patricia Highsmith: Sex, Alkohol und Schreiblust

Die obsessive Patricia Highsmith: Sex, Alkohol und Schreiblust

Die obsessive Patricia Highsmith: Sex, Alkohol und Schreiblust

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Die Vita nicht vom Werk dieser KünstlerInnen zu trennen, ist in der Gegenwart ja wieder modern. Nachdem es – insbesondere in den späten 1960er Jahren, vor allem in Französische Republik – starke Gab, verdongeln Text, ein Gemälde, ein Stück qua eigenständiges, vom Skribent unabhängiges Konstrukt zu betrachten, angestrebt man heut wieder vermehrt uff die Vita. Welche Tendenz kann Werke vernichten. Ein “unmoralischer” Lebensstil kann dazu münden, dass die Konsequenz dieses Lebensstils – dasjenige Werk – in Bausch und Kurve abgelehnt wird. Diesen nur oberflächlichen Samenkern kunstfeindlichen und sollten wir widerstreben. Viel praktisch sollten wir versuchen, dasjenige Biografische qua Werkstoff zu raffen, qua Neutralleiter, aus dieser verdongeln bestimmten Stil, eine geometrische Figur, eine Landschaft, ein Nicken oder eine Versagung im Text hervorging. Wer gewillt ist, dieses Verfahren nachzugehen, wer suchen und nicht nur finden will, wird in dem nun zusammen mit Diogenes erschienen Schinken “Tage- und Notizbüchern” dieser Schriftstellerin Patricia Highsmith eine Materialsammlung finden, die nicht nur die Person dieser Autorin näher bringt, sondern durchaus Nebensächlich ein anderes Licht uff ihr Werk werfen kann.

Tage- und Notizbücher qua Teil des Gesamtwerkes

Highsmith erscheint und hier qua eine von Schreibzwängen und Selbstzweifeln heimgesuchte junge Nullipara, die sich mit ungeheuerer Neugierde in dieser Welt wirft. Lebensdurstig durchstreift die zwanzigjährige sterben New Yorker Böhme Ursprung dieser 1940er Jahre. Sie besucht Ausstellungen, Konzerte, trinkt unablässig. Aufwärts Gespräche nachstellen Affen. Highsmith, von Frauen und Männern nachgefragt, schreibt ihre Erfahrungen in ganz und gar radikaler Klarheit nieder. Dies ist die Gesamtheit andere gleichermaßen selbstverständlich. Denn sterben junge Autorin hatte ihre Aufzeichnungen schon Vormittag qua verdongeln festen Element ihres Gesamtwerkes betrachtet.

Will man, mit heutigem Blick, von Lifestyle sprechen, so ist dieser Lifestyle insofern bestechend, qua er dasjenige Künstlerische, dasjenige typischerweise Leben mit und unter Künstlern in den Hauptaugenmerk setzt. Politische Betrachtungen konnten Highsmith wenig abgewinnen, viel mehr ist es dieser Umgang mit Sexualität, mit Geschlechterrollen und dem schriftstellerischen Selbstverständnis; Betrachtungen, die dieser eigenen Brüchigkeit, nicht den Moralvorstellungen einer elitären medialen Filterblase entspringen.

Radikalität im Umgang mit sich selbst

Die später qua Meisterin des Psychologischen Kriminalromans gefeierte Autorin geht streng mit sich ins Gerichtshof. Entweder dieser große Gelingen, oder die große Niederlage. Nur niemand sein, den Mann irgendwie mal so gelesen hat, weil er gleichermaßen ganz interessante Ansichten vertritt. Ihren Lebensunterhalt – gleichermaßen dasjenige Geld ist ein wichtiges Themenbereich in den Notizen und Einträgen – verdient sie qua Comicstrip-Texterin zusammen mit dem Verlagshaus Fawcett in New York, solange bis ihr 1950 mit dem Roman “Zwei fremde im Zug” ein erster gelang. Die Verfilmung von Alfred Hitchcock machte Highsmith extra Nacht weltberühmt. Es folgt dieser unter Pseudonym veröffentlichte Roman “Salz und sein Preis”, in dem es um eine lesbische Liebesbeziehung geht, und später, 1955, dieser ersten Schinken dieser heute weltweit “Ripley”-bekannte Serie: “Welcher talentierte Mr. Ripley”.

Welcher Ekel vor dieser Welt

Immer deutlicher stellt sich während dieser Lektüre hervor, dass nicht mehr da den in Wochen- und Monatsrhythmus wechselnden Liebschaften ein tiefe Bammel vor dieser Verlorenheit innewohnt. Um dieses erdrückenden Gefühl zu entkommen, stürzte sich Highsmith ins Liebesleben und ins Schreiben. Jede Reflexion, demgemäß hat man dasjenige Gefühl, muss unbedingt eine produktive, eine nachweisbare sein, muss irgendetwas einbringen. Nichtsdestoweniger in dieser Rasanz fällt es schwerer, dem eigenen Leben so irgendetwas wie verdongeln Sinn zuzuschreiben.

Die “Tage- und Notizbücher” zeugen von einem unbeständigen Leben, von einer Winkelzug, sterben im späten am Lebensabend zunehmend zur Qual WIRD. Immer wieder schießt die Autorin dann gegen Menschen und Welt. Ressentiments werden fühlbar, drängen hervor. Fast wie, so schreibt Highsmith 1967, mag sie niemanden. Insbesondere die Männer kommen, welches erotische Beziehungen angeht, schlecht dieserfalls weg. Welcher Geschlechtsakt, sagt Highsmith, sei eine Frage dieser Phantasie und des Einlassens, ein Talent, welches zusammen mit Männern nicht anzutreffen wäre. “Sie zu küssen, ist immer, qua würde man eine gebratene Flunder küssen, ganz egal, wessen Mund es ist.”

Zum Finale hin werden die Einträge immer finsterer. Ihr Leben, so die Autorin, sei eine “Reihe unglaublicher Fehler”. Sie schreibt extra den Selbstmord ihrer Ex-Freundin, extra den einsetzenden Wahnsinn ihrer Schraubenmutter. SIE schreibt so, qua würde sie sich mit jedem Sprung selbst aushöhlen, uff dieser Suche nachdem Werkstoff, welches sie taktgesteuert qua Suche hinterlässt.

Patricia Highsmith: “Tage- und Notizbücher” (Hrsg. von Anna von Planta); Diogenes Verlagshaus, 2021, 1370 Seiten, 27,99 Euro



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